„Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in die gleiche Richtung blickt.“ Antoine de Saint-Exupery
Liebe über den Tod hinaus – Briefe für die Ewigkeit: Verstorbene Kate Granger schreibt ihrem Mann Geburtstagskarten
Eine Geburtstagskarte von seiner Frau zu bekommen ist eine nette Geste, aber normalerweise gar nichts Besonderes. Im Fall von Kate Granger und ihrem Ehemann Chris Pointon ist aber alles anders. Denn Kate ist bereits vor zwei Jahren, im Alter von 34 Jahren, verstorben. Sie schickt ihrem Mann aber immer noch Geburtstagskarten. Und das die nächsten 27 Jahre lang. Die Liebesgeschichte von Kate und Chris ähnelt der Story im Buch ‘PS. Ich Liebe Dich’. Elf Jahre waren Kate und Chris verheiratet, bevor sie 2016 an einem aggressiven Bauchfellkrebs starb. Kate selbst war Ärztin, erhielt die Diagnose Krebs als sie 29 war. Nach langer Chemotherapie und Operationen war klar: Sie kann den Kampf gegen den Krebs nicht gewinnen. Und daraufhin fasst Kate einen Entschluss. Sie möchte ihrem Mann erhalten bleiben – mit 27 Geburtstagskarten für die nächsten Jahre. Chris Pointon soll so bis zu seinem 65. Geburtstag jedes Jahr eine Karte von seiner Frau bekommen.
Die Britin Kate Granger war auch vor ihrem Tod, besonders in Großbritannien, berühmt. Hatte einen Twitter-Account, auf dem sie während ihrer Krankheit viele Menschen mit ihrer Stärke inspirierte. Außerdem rief die Ärztin während ihrer Zeit im Krankenhaus die Kampagne ‘Hallo, mein Name ist…’ ins Leben. Denn: Kate fiel auf, dass immer weniger Menschen in der Klinik, ob Ärzte, Pflegepersonal oder Patienten, sich beim Namen kannten. Das wollte sie ändern. 2015, ein Jahr vor ihrem Tod, bekam Kate Granger dafür den britischen MBE, der mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz zu vergleichen ist. Mehr als eine halbe Millionen medizinischer Angestellter führen ihre Kampagne mittlerweile weiter.
Diese Geschichte ist so herzrührend, dass wir sie, in unserem Blog zum Valentinstag, unbedingt erwähnen wollen.
Wir wünschen Euch und Euren Liebsten einen schönen Tag!
Zur Person – Antoine de Saint-Exupery
Der Pilot und Schriftsteller Antoine Jean-Baptiste Marie Roger Graf de Saint-Exupéry wurde am 29. Juni 1900 in Lyon geboren. In Frankreich gehört er seit Langem zu den meistgelesenen Autoren. In seinen Büchern reflektiert Saint-Exupéry seine Erlebnisse als Pionier der Luftfahrt und damit verbundene Grenzerfahrungen wie Einsamkeit und Lebensgefahr. Werke wie »Nachtflug« (im Original: »Vol de Nuit«) oder »Wind, Sand, Sterne« (im Original: »Terre des Hommes«) wurden schon zu Lebzeiten des Autors ausgezeichnet. Die Lektüre seiner Bücher und Briefe zeigen Saint-Exupéry als einen Moralisten im besten Sinne, dem Dienst am Menschen verpflichtet. Vielleicht ist es die Einheit von Leben und Werk, die zu der anhaltenden Beliebtheit des Autors beiträgt.
Antoine de Saint-Exupéry gilt seit dem 31. Juli 1944 als vermisst.
Antoine Jean-Baptiste Marie Roger Graf de Saint-Exupéry wurde am 29. Juni 1900 in Lyon geboren. Er verlor früh seinen Vater und wurde von der Mutter aufgezogen. In Lyon und auf den Landgütern der Familie in Südfrankreich verlebte er eine behütete Kindheit. Auch während seiner späteren Schulzeit in einem Jesuitenkolleg und in katholischen Internaten stand der eigenwillige Junge unter dem Schutz der Mutter. Zeitlebens verband die beiden eine enge Beziehung.
Nach der Reifeprüfung 1917 bemühte Saint-Exupéry sich um Aufnahme in die Marineschule École Navale, scheiterte jedoch an den Eingangsprüfungen. Auch die Pariser École des Beaux-Arts verließ Saint-Exupéry 1921 ohne Abschluss. Während des anschließenden Militärdienstes in Straßburg wurde er zum Flugzeugmechaniker ausgebildet. 1921 erwarb er den Flugzeugführerschein für die zivile, 1922 für die militärische Luftfahrt.
Unter der Leitung von Saint-Exupéry wurden 1929 bis 1931 von Buenos Aires aus Flugpost- und Luftfrachtlinien eingerichtet. Als Direktor bei der Aeroposta Argentina war er verantwortlich für die ersten Nachtflüge, die mit hohen Risiken einhergingen. Seine Erlebnisse und Erfahrungen hat er in dem 1930 veröffentlichten Roman »Nachtflug« (im Original: »Vol de Nuit«) verarbeitet. Damit gelang Saint-Exupéry der literarische Durchbruch. Der Roman wurde 1931 mit dem renommierten »Prix Femina« ausgezeichnet und 1933 mit Clark Gable, Helen Hayes und weiteren Stars verfilmt.
Nach seiner Heirat 1931 arbeitete Saint-Exupéry zunächst wieder als Streckenpilot in Afrika. 1934 wurde er von der neugegründeten Air France eingestellt. In den Folgejahren flog er unter anderem Langstreckenflüge nach Asien. Beim Versuch, den Streckenrekord Paris-Saigon zu brechen, stürzte Saint-Exupéry im Dezember 1935 über der Libyschen Wüste ab. Nach tagelangem Marsch durch die Wüste stieß er auf eine Karawane und wurde gerettet. Unterwegs von New York nach Feuerland überlebte Saint-Exupéry 1938 schwer verletzt einen weiteren Flugzeugabsturz in Guatemala. Während der Rekonvaleszenz beendete er die Arbeit an dem Buch »Wind, Sand, Sterne« (im Original: »Terre des Hommes«), das auf seinen Erfahrungen als Wüstenpilot beruht. Es wurde 1939 mit dem Grand Prix du Roman de l’Académie Française ausgezeichnet, obwohl es sich streng genommen nicht um einen Roman, sondern um eine Sammlung von Erzählungen handelt.
Nach Kriegsausbruch gelang es Saint-Exupéry trotz seines Alters und schlechten Gesundheitszustandes in eine Aufklärungsstaffel aufgenommen zu werden. Nach dem deutschen Überfall auf Belgien im Mai 1940 wurde er auf einen Erkundungsflug geschickt, um Panzerbewegungen auszuspionieren. Es war ein Himmelfahrtskommando. Seine Gedanken zur Sinnlosigkeit von Krieg und zu dessen humanitären Folgen fanden später Eingang in »Flug nach Arras« (im Original: »Pilote de guerre«). Im Dezember 1940 ging Saint-Exupéry von Algerien aus ins amerikanische Exil.
Bis Anfang 1943 lebte Saint-Exupéry in New York. Er war in Sorge um die Zukunft der Menschheit. Gleichwohl wurde es eine literarisch produktive Zeit. Der Schilderung seiner Kriegserlebnisse folgten 1943 die zeitkritische Märchen-Erzählung »Der kleine Prinz« (im Original: »Le Petit Prince«) und das Bekenntnis zu seinem jüdischen Freund Léon de Werth »Briefe an einen Ausgelieferten« (im Original: »Lettre à un otage«). Daneben arbeitete er an dem Buch, das nach seinem eigenen Bekunden einmal Schlussstein und Gewölbe seines Gesamtwerkes werden sollte.
Im Frühjahr 1943 kehrte Saint-Exupéry nach Algier zurück. Im weiteren Verlauf des Krieges war er als Aufklärungsflieger in Tunesien, auf Sardinien und Korsika stationiert. Am 31. Juli 1944 startete Saint-Exupéry vom korsischen Borgo aus zu seiner letzten Mission. Seither gilt er als vermisst. Es gibt Hinweise, dass seine Maschine in der Nähe von Marseille ins Meer gestürzt ist.
Quellen:
https://www.rtl.de/cms/liebe-ueber-den-tod-hinaus-verstorbene-kate-granger-schreibt-ihrem-mann-geburtstagskarten-4148502.html
https://www.inhaltsangabe.de/autoren/saint-exupery/